Freitag, 14. August 2015

Ciao Matilda

Da sitz ich nun, ganz allein ohne Motorrad. Letzten Sonntag wurde nach langem Papierkrieg Matilda verladen und der Container versiegelt.
Die letzten Tage, seitdem, waren entspannt, viel machen kann man ohnehin nicht bei der Affenhitze am karibischen Meer.
Cartagena hat eine schöne Altstadt, sobald man diese verlässt, merkt man allerdings schnell dass da irgendwas nicht passt. In meinen Augen wird die Altstadt der Touristen wegen erhalten und um den Rest kümmert sich keiner so recht. Viel Dreck auf den Strassen, viel Armut und alles andere als einladend. Kein Ort wo man es lange aushält.
Ganz anders Medellin! Eine tolle Stadt. Sehr freundliche Menschen. Angenehmes Klima. Nicht umsonst wird Medellin als die Stadt des ewigen Frühlings beschrieben.
Nach den, teilweise Kriegsähnlichen Zuständen zur Escobar-Zeit, hat sich Medellin komplett gewandelt und sich zu einer modernen, schönen Stadt zurück verwandelt.

Kurzes Fazit der Reise, dem Motorrad betreffend:
Matilda hat sich super gemacht! Ich hatte kein einziges mal ein technisches Problem. Sie ist immer angesprungen, hatte nie elektronische Macken und auch sonst hat immer alles funktioniert.
Abgesehen von einem abgebrochenen Zusatzscheinwerfer und verbogenen Sturzbügel blieb auch alles heile. :)
Zu den Reifen: Die Heidenhau K60 Scout machen sich perfekt! Den ersten Hinterreifen habe ich nach knapp 10.000km wechseln müssen. Er hatte zwar noch etwas Profil, es gab aber keine Möglichkeit woanders diesen Reifen zu bekommen als in Santiago de Chile. Der aktuelle Hinterreifen hat über 18.000km drauf und seit 3.000km, oder mehr, einen Nagel drin. Druckverlust ist marginal. Der Nagel steckt heute noch drin und wird die Fahrt von HH nach Rosenheim auch noch überstehen. :) Der Vorderreifen wurde nie gewechselt.

Dies ist der letzte Beitrag in meinem Blog. In einem Tag geht der Flieger zurück.
Ich danke all den interessierten Lesern und freue mich auch weiterhin über Kommentare.
Für sämtliche Fragen zur Reise, bitte die Kommentarfunktion nutzen und eure Emailadresse hinterlassen. Vielen Dank und beste Grüße in die weite Welt!
Tom.

Anbei die letzten Bilder meiner Reise:

Fußball in Medellin
Medellin
Medellin
Medellin, Metro Cable
Party-Bus in Medellin
Strassenartisten bei der Arbeit in Medellin
Leidensgenosse aus Spanien
die Deutschen schon wieder.. :)
das Haus wo Escobar 1993, nach über einem Jahr auf der Flucht, erschossen wurde
er hat nach wie vor viele "Fans"
im Aquarium in Medellin
hinter Glas :)
schön aber giftig
letzte Etappe von Medellin nach Cartagena...
war nochmal richtig schön
auch wenn man mit Hindernissen zu rechnen hat :)
Unterkunft in Cartagena mit toller Aussicht
Cartagena
irgendwo in Cartagena
Viva Colombia
3 Kanonenkugeln balancieren will gelernt sein :)
Cartagena bei Nacht
die Altstadt in Cartagena
sehr schick aber auch sehr teuer in der Altstadt...
mit allem was Touristen brauchen, oder auch nicht. :)

jede Menge Leute inklusive
vorm Beladen des Containers nochmal alles rausräumen...
...für die Drogenkontrolle.
interessante aber effektive Verzurrtechnik mit dem Besenstiel
passt, wackelt und hat Luft
4 Tage in Santa Marta habe ich mir nach dem Stress verdient
Sonnenuntergang in Santa Marta
Hotel in Santa Marta
Abkühlung
auf dem Weg zum Strand
am Strand bei Taganga

Donnerstag, 23. Juli 2015

Ecuador & Kolumbien

Die Einreise nach Ecuador verlief reibungslos. An manchen Stellen wurde vom schlimmsten Grenzübergang Südamerikas geschrieben, das kann ich nicht bestätigen.
Ecuador hat mich positiv überrascht. Ein sehr sauberes und modernes Land. Wobei man faireshalber dazusagen muss dass ich nur 4 Nächte dort war.
Nach schneller Durchreise durchs vergleichsweise kleine Ecuador ging es am letzten Tag über den Äquator und kurz darauf über die Grenze nach Kolumbien.
Kolumbien hat uns mit einem furchtbar langsam arbeitenden Zöllner empfangen. Er hat für den Import des Motorrads so lange gebraucht wie nie jemand vor ihm. :)
Dank des Zöllners haben wir es dann nicht mehr bei Tageslicht bis zum geplanten Schlafort geschafft und sind unser erstes mal überhaupt die Panamericana im dunklen gefahren. Was man eigentlich vermeiden sollte wegen Überfallgefahr.
Am nächsten Tag ging es weiter direkt nach Cali. Der Hauptstadt des Salsa. So weit sind wir aber nicht gekommen. Als wir in Popayan Mittagspause gemacht haben, wurden wir von einem heimischen Motorradfahrer angesprochen. Er war gleichzeitig Präsident eines lokalen Motorradclubs und so waren wir für 2 Nächte bei ihnen untergebracht und wurden voll versorgt. Tolle Jungs!
Nach Popayan ging es für 4 Tage nach Cali. Keine besonders umwerfende Stadt. Wenn auch mit eigenem Flair und leider, viel negativer Drogengeschichte. Als das Medellin-Kartell Anfang der 90'er zerschlagen wurde hat das Cali-Kartell an Stärke gewonnen, wurde aber Ende der 90'er ebenso zerschlagen.
Vor ein paar Tagen habe ich nicht schlecht geschaut, als in der Zeitung ein Foto eines Streckenabschnitts der Panamericana gezeigt wurde. Dort hat es einen Bombenanschlag der linksgerichteten FARC gegeben. An einem Stück, das wir wenige Tage zuvor passiert haben.
Was auffällt, dass entlang aller wichtigen Strassen viel Militärpräsenz herrscht. An einigen Abschnitten schwerst bewaffnet mit Panzern und schweren Geschützen.
Was aber auch erwähnt werden muss: Die Kolumbianer sind das freundlichste Volk das ich bisher gesehen habe. Jeder empfängt dich mit einem lächeln und heisst dich willkommen. Man wird schnell eingeladen, was aber auch an den aufsehenerregenden Motorrädern liegen mag. Die Kolumbianer sind unglaublich Motorradverrückt. In keinem anderen Land in Südamerika habe ich so viele Motorräder gesehen. Wobei der Begriff Motorrad hier schon bei 50ccm beginnt. :)
Gestern Nachmittag bin ich in Medellin angekommen. Mein vorletzter Stopp.
Die letzte Etappe nach Cartagena (knapp 700km) nehme ich am Montag in Angriff. Dort wird dann Matilda in einen Container verladen und schippert langsam gen Hamburg.
Meine Wenigkeit gönnt sich dann noch 2 Wochen Urlaub in der Karibik ohne Motorrad. :-)
Anbei die Bilder:

Willkommen in Ecuador
Banos in Ecuador
die Stadt Armero, hier sind am 13.11.1985 knapp 25.000 Menschen bei einem Vulkanausbruch ums Leben gekommen
man sieht dass die Stadt von 2-5 Meter Schlamm und Asche begraben wurde
braves Mädchen :-)
irgendwo in Kolumbien, zwischen Manizales und Honda
Kaffeeplantagen in Kolumbien
die Bikes wie immer sicher abgestellt :)
irgendwo in Ecuador
Mittagspause in Ecuador
Camping mit Geisterstimmung in Ecuador...
...dafür gab es nebenan ein tolles Abendessen
Banos am Morgen
mein Luftschloss, beim trocknen
Quito, Hauptstadt Ecuadors
Quito
Foch yeah!
Touristen-Tour durch Quito
Quito ist groß, aber sauber und schön...
...und hat eine Kirche :-)
historisches Zentrum von Quito

Kokosnussverkäufer bei der Arbeit

Früchte gibts auch

und Schuheputzer

Altstadt von Quito

mit tollen Restaurants

und ehemals glücklichen Schweinen

Quito von oben

Denkmal in Quito

Hostel in Quito

der Äquator

genau auf der Linie zwischen Nord- und Südhalbkugel
Äquator von oben :)
GPS sagt das gleiche
Grenze zu Kolumbien
und erst einmal eine SOAT abschließen (Verischerung)
Kolumbien, zwischen Pasto und Popayan
der lebt noch :)
da fühlt man sich sicher :)
Grundstück vom Motorradclub Popayan
mit Zugang zum Fluss
lustige Kameraden die Moppedfahrer
irgendwo in Popayan
Abendstimmung mit Blick auf einen Vulkan
abendliches Treffen der Moppedfahrer

geführte Stadttour durch Popayan mit dem Motorradclub
Popayan hat ein nettes historisches Stadtzentrum
anschließend wurden uns noch die Motorräder gewaschen...
... und von el Presidente persönlich beklebt
so sauber war Matilda schon lange nicht mehr :-)
und noch ein Aufkleber vom Presidenten
dafür durfte er sich dann mal drauf setzen :-)
Colombia
Gruppenfoto in Popayan
und nochmal eins zum Abschied
Ankunft in Cali
Cali von oben
wie in vielen südamerikanischen Städten, gibt es auch in Cali einen Jesus
... und fritierte Banane mit diversen Saucen, war lecker !
und heiße Schokolade mit frischem Käse
ein Restaurant in der Nähe von Cali
ein Nahverkehrsbus :)
das ist kein Hund, sondern eine Ziege zum kaufen
ein buntes Armenviertel in Cali
ähnlichkeiten zu Neuseeland
auf eine Kaffeefarm
Hacienda Venecia, eine Kaffeefarm in Kolumbien
Kaffee wächst am besten zwischen 800-1800m, ein angenehmes Klima
die höchste Palme die ich je gesehen habe
und nochmal Kaffeeplantagen
Kaffeepflücker nach der Ernte
Kaffee beim trocknen
die Säcke zum verpacken
auf der Kaffeeplantage konnte man auch übernachten
mit Pfauen im Garten
die hohe Schule des Kaffeeröstens vom Chef persönlich erklärt
ein Kolibri beim Anflug zum trinken
zwischen Kaffeefarm und Hauptstrasse
Nationalpark in Kolumbien auf über 4000m, leider mit schlechter Sicht
durch warmes Vulkangebiet in Kolumbien
der Nebel wurde weniger in niedrigeren Lagen
Zwischenstopp auf dem Weg nach Medellin
auf dem Weg nach Medellin
und nochmal Zwischenstopp :)
Blick auf Cocorna, auf dem Weg nach Medellin
740 Stufen nach oben...
... auf diesen Berg,
und man wurde mit diesem Ausblick verwöhnt :-)